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Sonntag, 24. November 2013

Ein Wort zur Qualität meiner Segeltaschen

Vielleicht habt Ihr Euch schon die Frage gestellt, 
worin denn die Unterschiede 
bei den Preisen meiner Taschen liegen?

Kurz gesagt: 

Die Preise setzen sich zusammen aus - 
Arbeitszeit,  Ausführung , Material!

Ausführlich erklärt: 

Zunächst muss ich das "gesegelte" Segeltuch behutsam aufbereiten, denn es ist natürlich nach Jahren des Segelns nicht mehr so sehr ansehlich. Es soll zwar gewisse "used" Spuren aufweisen, denn dieser macht den Charakter meiner Taschen aus, aber schmuddelig, schmutzig oder gar übel riechend sollen sie natürlich auch nicht sein!

Da jede Tasche ein absolutes Unikat ist, kann ich nicht "von der Stange" produzieren. Das heißt, jede Tasche wird einzeln, individuell zugeschnitten. Hierbei beachte ich den Verlauf der wunderbaren Segelmacher Zick-Zack Nähte. (Manchmal steppe ich auch noch Weitere hinzu - selbstverständlich mit meiner guten alten Pfaff 138!).

Dann kombiniere ich (manchmal seeehr lange,) Tampen (Schnüre), Schäkel, Leder, Gurtband, etc. bis mir die Zusammenstellung der Materialien gefällt. Das macht mir immer am meisten Spass!


Danach appliziere ich Nummern oder Motive aus Segeltuch, gewachster Baumwolle o.Ä. auf das Tuch. Diese müssen ebenso sorgfältig zugeschnitten werden. Außerdem steppe ich Taschen auf die Außenseiten, weil ich es persönlich praktisch finde, wenn ich z.B. nicht lange nach Eintrittskarten, Lippenstift oder Handy suchen muss. Außerdem werden, je nach Modell, Edelstahlösen  eingeschlagen.


Nun wird die Tasche zusammengenäht. Hierbei verstärke ich alle Außennähte mit einem speziellen Tape. Dies macht die Segeltasche noch stabiler. Außerdem werden alle Nähte mit einem Baumwollband versäubert.

Jede Segeltasche hat eine Innentasche mit Reißverschluss und zwei offene Fächer. Hier seht Ihr ein goldenes "Innenleben".
Je nach Preiskategorie bekommen die Taschen ein Innenfutter. Jede Tasche, egal ob gefüttert oder nicht, erhält eine Innentasche mit Reißverschluss sowie zwei weitere, offene Fächer. Manchmal auch mehr.

Nachdem ich Innenfutter und Innentaschen vorbereitet und genäht habe, muss ich die Tasche exakt ausmessen. Denn nun werden, je nach Modell, die Henkel und /oder Schultergurte zusammen mit dem Innenfutter, in einem Arbeitsgang angenäht. Dies erfordert ein sehr präzises und langsames Nähen. Eine kniffelige Arbeit, die ich ehrlich gestanden gar nicht gerne mache.

Eine schiefe Steppnaht, die man auftrennen muss und die falschen Einstiche sind sichtbar! Dies passiert mir leider immer wieder und so freuen sich meine Familie oder Freunde über die 1B Ware :-)

Das passende Gurtband muss natürlich auch noch konfektioniert und zusammengenäht werden. Hierbei verstärke ich das Gurtband an den Stellen, wo es besonders stabil sein muss z.B. am "Übergang" Tasche -Schieber.

Ein weiterer Aspekt, der sich im Preis niederschlägt, ist natürlich das Material. Zunächst muss ich die Segel zum größten Teil kaufen. Es sind zu viele "Segel-Taschenmacher" auf der Suche nach Segel! Hin- und wieder ist auch mein Mann "gnädig" und sortiert ein Segel unserer Beister aus!

Außerdem verwende ich nur gute Materialien: So sind meine Schäkel, Karabiner, Tenax Knöpfe in der Regel aus hochwertigem (und teuren!) Edelstahl. Bei preislich günstigeren Taschen verwende ich vernickeltes Material, das auch recht gut ist. Dies erwähne ich jedoch explizit in der Beschreibung.
Beste Materialien aus Edelstahl für meine Segeltaschen

Beim Gurtband verwende ich das schöne und stabile Polyamidband, das wesentlich teurer ist als das Einfache aus Polypropylen.
(Auch hier wird dann darauf hingewiesen).


Ihr seht,  dass ganz schön viel Arbeit 
in meinen Segeltaschen steckt. 
Sie werden nicht in Südostasien massenweise gefertigt, 
sondern mit viel Spass und Herzblut von mir selbst - 
in Deutschland, am Bodensee!  






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